Noch stehen ...
...genug Bäume um über dem
Pfungstädter Weg ein Tor zu bilden.
Doch das Blätterdach des Weges
schwindet genauso schnell wie der
Baumbestand von Eichwäldchen (li)
und lichtem Kiefernhain (re),
Gut getarnt zwischen gefallenen
Eichenblättern und Geäst...
Entdecke ich dort einen
'Dunklen Hallimasch?'
Die Pracht des Maulbeerbaumes fällt...
Komm', wir streifen durch das
Eichwäldchen, wärend ich erzähle?
Ich frage mich wie alt Hainbuchen werden?
In den Baumportalen wird das
Alter bis 150 Jahre angegeben, doch
die älteste Hainbuche in Deutschland
Wie alt könnte diese
Hainbuche sein? Auf dem Bild
wirkt sie schmal und schlank, aber
das ist sie nicht! Mir erscheint sie alt,
und stämmig, hoch gewachsen, mit
weit ausladenden Ästen. Mitten im
Eichwald steht sie, direkt
an einer Schneise...
Dieser Weg (Brandschneise)
gehörte vielleicht einmal zur 'Eich-
wäldchenschneise', einer Schneise die
in früheren Tagen vom Jagdschloss
'Griesheimer Haus' bis in's Ried nach
Goddelau und Stockstadt führte...
Im Jahre 1740 jagte der 'Hessische
Landgraf, Ludwig der VIII.', mit seiner
Gefolgschaft über den zugefrorenen
Rhein, wo er einen Edelhirschen
von 16 Enden über das Eis
verfolgte und erlegte?
Hat die Hainbuche so eine Jagd
miterlebt? Wahrscheinlich nicht, ich
verwerfe das Gedankenspiel, kein
jagender Fürst an ihrer Seite...
Aber für die Eichen und Buchen,
würde mit höherem Alter, auch die
Chancen einer Begegnung steigen?
Noch einmal zurück zu jenem
Landesfürsten, der als Jagdlandgraf
bekannt und wie schon sein Vater,
auch ein leidenschaftlicher
Parforcejäger war...
Das ist eine Jagdleidenschaft, die
aufwendig, teuer und aus heutiger
Sicht, sehr grausam war:
Es war eine Hetzjagd zu Pferde
mit jagenden Hunden, bei der das
Wild bis zur völligen Erschöpfung
verfolgt und dann getötet wurde.
Welch ein Drama, so eine Hetzjagd
dauerte mehrere Stunden und
zerstörte Äcker und Land!
Auch fand ich bei meiner
Recherche noch folgende Aussage:
Nicht für die Jagd, aber
für die Ausfahrten mit seiner
Mätresse, benutzte der Landgraf
eine Prunk-Kutsche die von sechs
weißen Hirschen gezogen wurde...
Unfassbar, das muss man
sich nur bildlich vorstellen -
ähnlich dem Weihnachtsman
mit seinen Rentieren!
Heute war der 8. November 2020.
Liebe Heidi,
AntwortenLöschenherrliche Bilder aus dem Wäldchen, ich habe sie sehr genossen! Aber ich habe mir das Wäldchen auch mit dem jagenden Fürsten vorgstellt, da gefällt es mir ohne diese Gesellschaft, mit den schönen Bäumen und dem Hallimasch doch wesentlich besser!
Herzlichen Dank, daß wir Dich wieder begleiten durften!
Ich wünsche Dir noch einen schönen und freundlichen Tag!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️
Liebe Heidi , es war so spannend deine Geschichte mit dem Fürsten und was ich sah durch diese schöne Landschaft zu sehen die Pilze und die uralten Bäume. Ja so langsam lichtet sich es und die Blätter sind bald alle unten.
AntwortenLöschenSchön war wieder bei dir, danke dir!
Lieben Gruss Elke
Liebe Heidi,
AntwortenLöschendeine Fotos klasse, deine Jagdgeschichte gruselig schön. Diese Hetzjagden waren schon grausam, ein Glück sind sie verboten. Ich frage mich ernstlich, gibt oder gab es wirklich weiße Hirsche? Oder gehört das in das Fach Märchen? Weißt du mehr? Wir machen jeden Tag eine schöne Kaiserstuhlrunde, solange das Wetter mitspielt, man muss den Herbst geniessen. Deine Runde durch die Düne hat mir sehr gefallen, an den verschiedenen Blätterfarben kann ich mich nicht sattsehen.
Ganz liebe Grüße
Edith
Hallo Edith!
LöschenIn Nordhessen gibt es auch heute noch ca. 50 weiße Hirsche, laut 'Spiegel' auch auf der Sababurg.
Gruß Heidi
Amazing photos of your walks as always. I have two American hornbeams in my yard and the bark is so beautiful and different from many other trees. The fungus photo is my favorite, as I have begun to discover fungi in many parts of my yard among the leaf litter and downed branches. Hunts with many people on horseback or walking in a line through the fields were devastating back in the older days. The wildlife didn't stand a chance. Thank you for a walk through the dunes on the 8th. Have a pleasant weekend.
AntwortenLöschenJetzt durch einen Laubbedeckten Waldweg zu spazieren ist besonders schön. Ich schaue sehr gerne in die Baumkronen wenn die Blätter schon gefallen sind. Ich glaube, dass es heute noch Treibjagten gibt. Früher war die Jagt auch der Oberschicht vorbehalten.
AntwortenLöschenSchöne Herbstbilder zeigst du uns und deine Erklärungen lesen sich spannend.
L G Pia
...your images of the the forests are a delight. I have never seen a 'Dark honey fungus.' Thanks for taking me along on your journey, I hope that we can do it again.
AntwortenLöschenVielen Dank für den wunderschönen Spaziergang durch das herrliche Eichenwäldchen! Super Bilder und ein sehr interessanter Beitrag. Ich mag es sehr, durch solche Wälder zu streifen. Als Kind hatte ich im Dorf oft erlebt, wie die Jäger nach der Treibjagt ihr totes Wild in Reih und Glied auf die Straße legten und dann gemeinsam in ihre Jagdhörner bliesen. Dies war für mich immer sehr eindrücklich. Weiße Hirsche - klingt märchenhaft.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ingrid
Ha, da sehe ich noch einige Tore bei diesem schönen Spaziergang bei dem wir dich begleiten durften. Dazu auch alles so interessant, da möchte man am liebsten eine Zeitreise machen. So lebhaft von dir geschrieben dass ich sofort Bilder vor Augen habe. Vollkommen verrückt die Vorstellung mit den weißen Hirschen. Ob es tatsächlich so gewesen ist? Danke dir vielmals dass wir dich so schön bebildert begleiten durften und natürlich auch dass du beim T wieder mit dabei bist. Freue ich mich sehr drüber und wünsche dir noch einen schönen Start ins Wochenende.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
N☼va
Eine wundervolle Geschichte, die märchenhaft in diese Landschaft passt. Und ein schöner Spaziergang in Worte und Bild.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Heidrun
Ei Heidi,
AntwortenLöschenda ist mein Frauchen ungemein interessiert deiner spannenden Geschichte gefolgt und ist in Gedanen in die Vergangenheit eingetaucht. Das mit der Jagt ist uns auch heute noch ein Gräuel, auch wenn sie sicher nicht mehr so brutal ist wie damals. Die Erwähnung der Hainbuche hat uns neugierig gemacht, irgendwie hatten wir die noch nie bewusst auf dem Radar. Und schau, unser schlaues Buch hat gemeint, sie hätten ungemein hartes Holz das ehemals sogar als Eisenersatz verwendung fand. In der Stadt Bern soll ein besonderes Exemlar mit 5,5m Stammumfang haben und so um 350 Altersjahren stehen .
Ganz herzlichen Dank für die tollen Bilder und die motivation die Hainbuche einmal etwas bewusster zu bestaunen.
was für ein herrlicher spaziergang zwischen eichen und hainbuchen. ich habe über letztere auch mal ein wenig für einen blogbeitrag recherchiert ( wenn ich den post finde, schick ich dir den link noch) und seitdem entdecke ich diese baumart immer öfter. wie schrecklich diese hetzjagden gewesen sein müssen!! ganz schlimm auch die geschichte mit den weißen hirschen, was für eine ausbeutung von tieren!!
AntwortenLöschenein schönes wochenende und liebe grüße
mano
Die Bilder zusammen mit der Geschichte machen deinen Post noch interessanter. Sechs Hirsche, egal von welcher Farbe, kann ich mir kaum vorstellen wie sie eine Kutsche ziehen könnten. Zum Glück gibt es so etwas heute nicht mehr. Schöne Bilder hast du wieder mitgebracht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Arti
Ein wunderbarer Herbstspaziergang, versetzt in alte Fabeln. Ja, die Pilze konnte ich letztens auch entdecken unter Laub, sie verstecken sich nun. Herzliche Grüsse, Klärchen
AntwortenLöschenIch habe noch ein Bild von der Kutsche und den 6 Hirschen gefunden:
AntwortenLöschenhttps://arcinsys.hessen.de/arcinsys/digitalisatViewer.action?detailid=v2525449&selectId=516512
Liebe Heidi,
AntwortenLöschenwie spannend Du das hier aufbereitet hast und wie schön verwunschen das Eichwäldchen jetzt aussieht. Ich stelle mir solche Jagden auch ziemlich grausam vor, aber die Zeit damals war wahrscheinlich so. Die große ausladende Hainbuche ist ein wunderschöner Baum und hat sicherlich schon viel gesehen. Hier ist im Nebengarten die böse Schere heute im Einsatz gewesen und alles ist nun abrasiert bis auf die große Tanne die bleibt wohl stehen darüber bin ich natürlich froh aber der andere Anblick ist einfach nur schrecklich Heidi, man sieht wenn man im Garten steht nur noch Hausdächer auf dieser Seite, nun müssen wir den Winter über überlegen was wir pflanzen, eine Hainbuche wäre ja auch was.....oder eine echte Felsenbirne die hätte ich so gerne kostet aber 6oo Euro :-((((
Herzliche Wochenendgrüße
Kerstin und Helga
Wow, these are wonderful images! I love seeing trees and their shapes. Nice mushrooms, too.
AntwortenLöschenThanks for sharing your link at 'My Corner of the World' this week!
Liebe Heidi, ein schöner Spaziergang, auch wenn es bei dir schon ziemlich düster war. Da wir in Schwetzingen das Jagdschloss des Kurfürsten hatten, weiss ich welch grausige Dinge damals veranstaltet wurden, um den Herren und Damen Spass zu bereiten - traurig, aber wahr, herzliche Grüße Kalle
AntwortenLöschenwunderschön dein Spaziergang durch das Wäldchen..
AntwortenLöschenund grausig die Geschichte dazu
was müssen die armen Hirsche gelitten haben
wie man sie wohl dazu gebracht hat eine Kutsche zu ziehen
das ist nso gänzlich wider ihre Natur..
Parforce - Jagden waren auch in England sehr angesagt sind noch gar nicht lange verboten
aber nicht zu verwechseln mit einer Treibjagd
bei dem das Wild durch "Treiber" aufgescheucht wird
so wird auch heute noch gejagt .. wohl hauptsächlich Schwarzwild
liebe Grüße
Rosi