Malvenzeit



Zart leuchtend bieten die Malvenblüten einen guten Kontrast zum blauen Himmel und der grünen Gräserlandschaft.

Zur Blütezeit, etwa Ende Juni, erscheinen auch die ersten Malven-Langhornbienen. 
(Die erste gesichtete männliche Langhornbiene war 2016 am 28.6.)


Hier ein Archivbild,
es zeigt eine männliche
Malven-Langhornbiene,
die männl. Bienen
warten in den
Blütenkelchen auf 
die Weibchen,
die erst ein paar 
Tage später,
aus der Erde schlüpfen.
Bei den männl. Bienen
 sind die Hörner 
besonders lange 
ausgeprägt, dieser
Eigenheit verdankt 
die Art ihren Namen.
(Archivbild, weil ich zu dieser Zeit 
noch in der Reha war) 

Alle nachfolgenden Fotos zeigen weibliche Malven-Langhornbienen bei der Arbeit...


...denn nur diese sammeln Blütenpollen.
Die Aufgabe der Männchen 
ist mit der Befruchtung erfüllt.
Gesammelt werden ausschliesslich nur die Pollen der Rosenmalve "Malva alcea".
Weil es hier im Naturschutzgebiet, so weit ich das beurteilen kann, nur diese Malvenart gibt.
 Die wilde Rosenmalve ist rar geworden.
 
In dem Standardwerk von Paul Westrich (Die Wildbienen Baden Württembergs, Teil 1, Allgemeiner Teil) werden in dem Kapitel 5.9 Liste der Pollenquellen, als dokumentierte Pollenquellen neben der Rosen-Malve auch die Moschus-Malve, die Gänse-Malve, die Wilde Malve und die Strauchpappel aufgeführt
 (die Angaben basieren auf Pollenanalysen).
Diese Liste muß nach Mitteilung von Josef Bülles (Merdingen) noch um die Lavatera mauritanica  (Nordafrika) erweitert werden.
Diese Art wird seit Jahren Samenmischungen (Wildblumen, Bienenmischungen, etc.) beigegeben und hat im Bereich Tuniberg/Kaiserstuhl die einheimischen Malvenarten z.T. zurückgedrängt. Selbst bei ausreichendem bis sehr gutem Bestand an Rosen- und Moschusmalve wird die mauritanica sehr gerne zum Pollensammeln besucht. Das gibt Hoffnung, daß die MLB auch in anderen Gebieten den Sprung auf eine neue Malvenart schaffen kann und damit der Pollenengpaß etwas verringert wird.
Anmerkung: Ein FFH-Naturschutzgebiet Natura 2000, zu dem auch die Griesheimer Düne zählt,  steht unter Europäischem Recht, es ist hier undenkbar irgendwelche Samenmischungen auszubringen! So wie sie ist, soll die Natur erhalten bleiben.

Es ist zu hoffen, das überall da wo ausreichend Rosenmalven in der Natur zu finden sind, auch die seltenen Langhornbienen heimisch sind?
In Deutschland sind 4 Gebiete bekannt, hier ist die Griesheimer Düne...
 (...und auch auf anderen kleineren, Naturschutz-Flächen 
in der Umgebung)
Das Naturschutzgebiet Windsberg bei Freinhausen/Bayern...

Der Kaiserstuhl in Baden...
... und der Naturpark Kyffhäuser in Thüringen. 

Diese Bienen leben nur etwa 2 Monate. 

Im vorigen Jahr begegnete mir die letzte Langhornbiene der Saison am 31. August!
Das war sehr spät.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist bereits für den Nachwuchs im kommenden Jahr gesorgt worden. Die fleißigen Bienen haben dazu lange Brutröhren in der Erde angelegt, in diesen ruhen die Eier, aus denen später die Larven schlüpfen werden. Jedes Ei besitzt eine eigene Kammer mit dem dazugehörigen Pollenproviant. In der Röhre reiht sich gegen Ende des Brutgeschäft´s Zelle an Zelle. Wenn der Pollenkuchen verbraucht ist, spinnen sich die Larven in einen Kokon ein.
Den Winter verbringen sie in einer Ruhepause.
Erst 3-4 Wochen vor dem Schlupf, entwickelt sich aus der sogenannten Vorpuppe das fertige Insekt.
Die Eltern lernen ihren Nachwuchs nie kennen und umgekehrt.
Trotzdem wissen diese cleveren Tierchen ganz genau was zu tun ist!

Noch mehr Fotos von den Malven und ihren Bienen (aus den vergangen Jahren), gibt es "Hier/Klick"

Heute war der 7. Juli 2017

Es ließ sich zwischen den Malven auch eine kleine Heuschrecke finden...
 ...und eine Karden-Sonneneule!



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